portraet ada ravaioli

 

„Das Resultat sagt; es ist egal wie du dahin kommst. Der Prozess sagt; es ist egal wohin du kommst.“

Ada vo Züri

Ada vo Züri

Ada Ravaioli wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Ihre Mutter war Tänzerin im Opernhaus. Ihr Vater spielte im Zürcher Tonhalle Orchester Violine.

 

Es soll an dieser Stelle unerwähnt bleiben, welche Schulen sie besuchte, welche Ausbildungen sie machte, und ob sie verheiratet ist oder nicht. Wer sich für solche Fragen interessiert, der wende sich direkt an die Künstlerin; vielleicht gibt sie Antwort.

 

Während einer Zugfahrt nach Göschenen taufte sich Ada Ravaioli als vierjährige selber um. Seither nennt sie sich «Ada vo Züri».

 

Ada war ein neugieriges Kind und interessierte sich für die verschiedensten Ausdrucksformen. Klänge, Töne, Geräusche bündelte sie zu Melodien. Der laufende Staubsauger diente ihr dabei als Grundton. Ebenso faszinierten sie Farben und Formen. Sie malt und zeichnet, seit sie einen Stift halten kann. Schon früh bemerkte sie ihre Zuneigung zur Sprache. Sie liebte den Rhythmus der Sprache, sie freute sich am Reimen und dem erfinden von absurden Geschichten.

 

In jungen Jahren, nach einigen erfolglosen Versuchen sich als Illustratorin zu etablierten, entschloss sie sich für den ungepflasterten Feldweg.

 

Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei, Zeichnen und Schreiben. Sie singt, komponiert Lieder und spielt verschiedene Instrumente. Die Inhalte entspringen ihrer Lebensgeschichte. Einiges ist auch erfunden, aber alles ist wahr.

 

Ada braucht laufende Projekte wie die Luft zum Atmen. Dabei geht sie sehr intuitiv vor. Ihre Themen, Motive und Linien ergeben sich während der Arbeit. Es sind nicht Konzepte, die sie antreiben. Sie versucht, der Ureigenheit des einzelnen Moments eine Form zu geben. Der Weg dazu darf dabei sprunghaft, inkonsequent und auch mal irrational sein. Sie arbeitet prozessorientiert und fürchtet die vollendete Arbeit eher, als dass sie sich das Ergebnis herbeisehnt. Ihr Vorbild ist die Natur in ihrer ganzen Kraft und Vielfalt. Sie empfindet sich als Teil davon und ist vom ständigen Drang beseelt, dem Leben mit Kreativität zu huldigen.

 

Klaus Estermann  

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